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Inkontinenzformen und Kontinenzprofile in der Pflege: Ein Überblick über die Kategorien
Inkontinenz
Daniela West
4. Oktober 2022

Inkontinenzformen und Kontinenzprofile in der Pflege: Ein Überblick über die Kategorien

Kontinenzprofile sind nicht zu verwechseln mit Inkontinenzformen: Inkontinenzformen sind ärztliche Diagnosen und beschreiben, wie sich die Blasenschwäche im Alltag äußert und wodurch diese vermutlich verursacht wird. Dagegen sind Kontinenzprofile keine Diagnosen, sondern vielmehr eine Hilfestellung für die Pflege. Kontinenzprofile zeigen an, wie stark eine Person von Inkontinenz betroffen ist und wie selbstständig sich diese versorgen kann. Gerade in der Altenpflege sind Kontinenzprofile wichtig, um die Inkontinenzversorgung von Patient*innen in der ambulanten und stationären Pflege besser einzuschätzen und zu planen. Man unterscheidet zwischen 6 verschiedenen Kontinenzprofilen.

1. Kontinenz

Kontinenz bedeutet, dass eine Person nicht von Blasenschwäche betroffen ist. Der Patient oder die Patientin verliert nicht unfreiwillig und unwillkürlich Urin und braucht daher weder Medikamente und Hilfsmittel noch professionelle Hilfe.

2. Unabhängig erreichte Kontinenz

Leidet ein Mensch unter leichter Blasenschwäche und kann diese aber selbstständig mithilfe von Medikamenten und Hilfsmitteln bewältigen, spricht man von unabhängig erreichter Kontinenz. Es kommt also trotz veränderter Gewohnheiten nicht zu einem unfreiwilligen Urinverlust.

3. Abhängig erreichte Kontinenz

Abhängig erreichte Kontinenz heißt, dass Patient*innen nicht unfreiwillig Urin verlieren, aber trotzdem die Hilfe einer Pflegekraft im Alltag brauchen, zum Beispiel bei Toilettengängen oder Toilettentraining.

4. Unabhängig kompensierte Inkontinenz

Wenn Patient*innen zwar den Gang zur Toilette meistens nicht mehr schaffen, aber die Inkontinenzversorgung mit Inkontinenzhilfsmitteln und Medikamenten vollkommen eigenständig erledigen, nennt man das unabhängig kompensierte Inkontinenz. Betroffene sind oft aktive Menschen welche keine Hilfe beim Wechseln ihrer Inkontinenzeinlagen, -Pants oder -Windeln brauchen.

5. Abhängig kompensierte Inkontinenz

Menschen, die nicht mehr mobil sind und im Alltag Hilfe brauchen, werden auch bei der Inkontinenzversorgung von Pfleger*innen unterstützt. Abhängig kompensierte Inkontinenz bedeutet, dass Pflegefachkräfte beim Wechseln von Inkontinenzprodukten helfen und/oder die Medikamenteneinnahme überprüfen. Gegebenenfalls wird bei manchen Patient*innen auch ein Katheter gelegt.

6. Nicht kompensierte Inkontinenz

Leider gibt es auch Menschen, die unter Inkontinenz leiden, aber jede Form von Unterstützung ablehnen: Diese Patient*innen verwenden weder eigenständig Inkontinenzhilfsmittel oder nehmen Medikamente ein noch lassen sie Hilfe durch Pflegekräfte zu. Im Fall einer nicht kompensierten Inkontinenz ist es wichtig, dass das persönliche Umfeld ein Gespräch mit dem Betroffenen sucht und versucht, ihm die Angst vor der Diagnose Inkontinenz und möglichen Behandlungsformen zu nehmen.

Welche Inkontinenzformen gibt es?

Belastungsinkontinenz

Belastungsinkontinenz ist die häufigste Form von Blasenschwäche. Dabei verlieren Betroffene bei Anspannung und körperlicher Belastung, z.B. beim Heben von schweren Gegenständen, Lachen, Husten oder Niesen unwillkürlich etwas Urin. Die Ursache ist meistens eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur. Diese tritt besonders häufig bei Frauen nach Schwangerschaft und Geburt, aber auch während der Menopause auf. Aber auch Männer können durch eine Prostata-OP eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur und die damit einhergehende Belastungsinkontinenz entwickeln. Die beliebteste Behandlungsmethode sind durch Ärzt*innen oder Physiotherapeut*innen angeleitete Beckenbodenübungen.

Dranginkontinenz

Wenn eine Dranginkontinenz vorliegt, verspüren Betroffene oft starken Harndrang, obwohl die Blase gar nicht voll ist. Manchmal tritt der Harndrang so plötzlich auf, dass die Person es nicht mehr zur Toilette schaffen kann. Die Ursachen für Dranginkontinenz können sensorischer oder motorischer Natur sein und sind noch nicht perfekt erforscht. Diese Form von Inkontinenz tritt vor allem im Alter auf. Bei Dranginkontinenz ist häufig Toilettentraining hilfreich.

Überlaufinkontinenz

Männer, die sich nach dem Gang zur Toilette über das typische „Nachtröpfeln“ ärgern, leiden womöglich unter einer Überlaufinkontinenz. Das bedeutet, dass die Blase sich nicht vollständig entleeren kann und dann „überläuft“. Schuld ist meistens eine vergrößerte Prostata.

Extraurethrale Inkontinenz

Diese Inkontinenzform ist ziemlich selten: Fistelbildungen sorgen dafür, dass der Urin ungewollt an der falschen Stelle austritt, z.B. durch am Bauch, durch den Darm oder die Vagina. Die extraurethrale Inkontinenz ist allerdings nur durch einen chirurgischen Eingriff zu beheben.
Bei jeder Form von Inkontinenz ist es wichtig, dass passende Hilfsmittel zu finden. Im Unicare Shop können Sie sich über Inkontinenzeinlagen, Inkontinenzpants und Windeln für Erwachsene informieren und die beliebtesten Produkte vergleichen.

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