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Leide ich unter Blasenschwäche? Erste Anzeichen einer Inkontinenz
Inkontinenz
Daniela West
28. September 2022

Leide ich unter Blasenschwäche? Erste Anzeichen einer Inkontinenz

Häufiger als andere zur Toilette zu müssen, ist nicht gleich ein medizinisches Leiden – wenn Sie viel Wasser und koffeinhaltige Getränke sowie harntreibende Lebensmittel, sogenannte Diuretika, zu sich nehmen, ist das völlig normal. Einen Arzt aufsuchen sollten Sie nur, wenn Sie den Eindruck haben, den Harndrang nicht mehr kontrollieren zu können oder bei Anzeichen einer Blaseninfektion, also plötzlichem Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Blut im Urin. Denn Harnwegsinfektionen können zu Blasenschwäche führen oder diese verstärken.
Geht im Alltag plötzlich Urin ab, zum Beispiel wenn Sie husten, niesen oder schwere Gegenstände heben? Schaffen Sie es manchmal nicht rechtzeitig zur Toilette? Wachen Sie manchmal im nassen Bett auf? Das sind typische erste Anzeichen einer Inkontinenz. Aber keine Panik – gerade eine beginnende Inkontinenz ist behandelbar und in vielen Fällen heilbar. Wir verraten Ihnen, welche Formen von Inkontinenz am häufigsten sind und woran Sie diese erkennen.

Unter welcher Inkontinenzform leide ich?

  • Wenn Sie unter körperlicher Belastung wie schwerem Heben, Husten, Niesen oder Lachen Urin nicht halten können, leiden Sie vermutlich unter einer Belastungsinkontinenz. Diese ist besonders häufig und tritt bei Frauen nach Schwangerschaft, Geburt und Menopause oder bei Männern nach einer Prostata-OP auf.
  • Wenn Sie sich als Mann nach dem Toilettengang oft über „Nachtröpfeln“ ärgern, ist das ein Hinweis darauf, dass Ihre Blase sich nicht richtig entleert und Sie unter Überlaufinkontinenz leiden. Meistens ist eine vergrößerte Prostata da der Übeltäter.
  • Wenn Sie häufig starken Harndrang verspüren, obwohl die Blase gar nicht voll ist, und es manchmal nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schaffen, sind Sie vermutlich von einer Dranginkontinenz betroffen. Diese kommt häufig bei Senior*innen vor und geht meistens auf einen überaktiven Blasenmuskel zurück.
Natürlich gibt es auch Mischformen von Inkontinenz. Sehr selten kommt die extraurethrale Inkontinenz vor, bei der Urin durch Fistelbildungen am Bauch, durch die Vagina oder den Darm austritt – was man aber durch einen Eingriff beheben kann. In manchen Fällen ist die Anatomie der Blase vollkommen intakt und die Ursache der Inkontinenz ist die fehlerhafte Reizweiterleitung, was als Begleiterscheinung von neurologischen Erkrankungen oder Nervenschäden auftreten kann. Unsere Übersicht ist jedoch kein Ersatz für eine Diagnose – Sie sollten sich in jedem Fall an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin wenden. Gynäkolog*innen oder Urolog*innen sind bei Blasenschwäche ebenfalls die richtigen Ansprechpartner.

Ratgeber für Angehörige: Hinweise auf eine Inkontinenz

Viele Menschen mit Inkontinenz fühlen sich isoliert und suchen sich keine ärztliche Hilfe. Die volle Unterstützung des persönlichen Umfelds kann jedoch Wunder wirken, um Tabu und Scham zu überwinden. Achten Sie auf erste Anzeichen.

Sozialer Rückzug und veränderte Gewohnheiten

Meistens beginnt es mit dem sozialen Rückzug: Auf einmal verzichtet einer Ihrer Lieben auf Aktivitäten, bleibt fast nur noch zuhause oder sucht nur Orte auf, wo auch Toiletten vorhanden sind. Später kommen dann auch Flecken auf Kleidung, Sitzflächen oder der Bettwäsche sowie Uringeruch hinzu. Meistens trinken Betroffene auch auffallend wenig, verzichten auf koffeinhaltige Getränke und wechseln oft ihre Kleidung.

Aus Scham verwenden Betroffene oft die falschen Produkte

Häufig trauen Menschen mit Blasenschwäche sich nicht, die passenden Inkontinenzprodukte zu kaufen. Wenn Sie zum Beispiel im Badschrank einer Person Slipeinlagen oder Binden finden und es sich dabei um einen Mann oder um eine Frau nach der Menopause handelt, könnte das ein Hinweis auf beginnende Inkontinenz sein. Leider sind Slipeinlagen und Binden nicht als Inkontinenzhilfsmittel geeignet. Da könnte Betroffenen eine Beratung bei der Kasse, beim Hausarzt oder bei Herstellern von Inkontinenzhilfsmitteln helfen.

Unser Tipp: Sprechen Sie die Inkontinenz behutsam an

Wenn jemand in Ihrem persönlichen Umfeld an Inkontinenz leidet, sollten Sie das Thema nicht totschweigen. Gleichzeitig ist Inkontinenz auch schambehaftet – wir empfehlen Ihnen, sich an das Thema vorsichtig heranzutasten. Fragen Sie Ihre*n Angehörige*n zunächst, ob vielleicht eine Harnwegsinfektion vorliegt, und betonen Sie, dass man sich für Beschwerden absolut nicht schämen muss. Das wäre auch eine gute Gelegenheit, ihre*n Angehörige*n daran zu erinnern, dass Millionen weitere Menschen unter Harninkontinenz leiden. Wenn die betroffene Person sich erst einmal öffnen kann, bieten Sie ruhig Ihre Hilfe bei der Arztsuche oder bei der Bestellung von Inkontinenzprodukten an. Im Unicare Shop finden Sie eine Auswahl der beliebtesten Hilfsmittel.

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