Die richtige Hautpflege bei Bettlägerigkeit
Wenn pflegebedürftige Patienten sich ohne Hilfe nicht mehr bewegen können, geht das mit gesundheitlichen Risiken einher. Viele bettlägerige Patienten leiden unter Wundliegen, was sich im schlimmsten Fall zu einem Dekubitus entwickeln kann. Außerdem belastet Inkontinenz die Haut zusätzlich und kann zu einer Inkontinenz-assoziierten Dermatitis im Intimbereich führen. Wie kann man diesen Beschwerden durch die richtige Pflege vorbeugen?
So entsteht ein Dekubitus
Ein Dekubitus ist ein Druckgeschwür, das sich bei bettlägerigen Patienten durch sogenanntes Wundliegen entwickelt. Besonders anfällige Stellen sind der Hinterkopf, die Schulterblätter, die Brustwirbelsäule, die Ellenbogen, das Steißbein/Kreuzbein und die Fersen. Typische Risikofaktoren für einen Dekubitus sind neben Immobilität und Inkontinenz ein hohes Alter, Unter- oder Übergewicht, Durchblutungs- oder Stoffwechselstörungen und die Einnahme von Medikamenten. Mechanische Auslöser für ein Druckgeschwür sind harte Auflageflächen, falsche Hebe- und Lagerungstechniken, schlecht sitzende Prothesen oder Katheter, enge Verbände oder faltige Kleidung.
Dekubitus: Die vier Phasen
Bei einem Dekubitus 1. Grades ist die Haut dauerhaft gerötet, geschwollen und verhärtet, die Hautoberfläche bleibt jedoch intakt. Erkennen kann man einen Dekubitus 1. Grades mit dem Finger-Test: Wenn man mit dem Finger auf eine rote Stelle drückt, sollte sie sich weiß verfärben. Bleibt sie aber rot, kann schon ein Dekubitus 1. Grades vorliegen. Bei einem Dekubitus 2. Grades bilden sich Blasen, Abschürfungen und offene Hautstellen. Dagegen sind bei einem Dekubitus 3. Grades Haut und Gewebe teilweise bereits zerstört und tiefe Wunden tun sich auf. Kommt es zu einem Dekubitus 4. Grades sind Sehnen, Muskeln und Knochen bereits schwer beschädigt und eine Behandlung ist sehr schwierig.
Wie entsteht eine Inkontinenz-assoziierte Dermatitis?
Wenn die Haut im Intimbereich dauerhaft feucht ist und durch Urin und Stuhl angegriffen wird, kann die Schutzbarriere der Haut nicht mehr aufrechterhalten werden. Keime können die betroffenen Stellen sehr leicht befallen. Die entzündlichen Rötungen, die dabei entstehen, nennt man eine Inkontinenz-assoziierte Dermatitis.
So beugen Sie Wundliegen und eine Inkontinenz-assoziierte Dermatitis vor
Mechanische Reize vermeiden
Wenn Sie einen bettlägerigen Angehörigen selbst pflegen, sollten Sie darauf achten, beanspruchte Hautstellen zu entlasten. Nutzen Sie dafür am besten spezielle Matratzen und Sitzkissen, die mithilfe automatischer Druckveränderungen in den Luftkammern die Lage des Patienten verändern und den Druck auf die Haut vermindern. Atmungsaktive Kleidung und Bettwäsche führt seltener zu Hautreizungen. Bei starker Inkontinenz empfehlen wir außerdem Bettschutzauflagen, damit die pflegebedürftige Person möglichst trocken bleibt.
Richtige Hautpflege bei Bettlägerigkeit
Die notwendige Hygiene ist bei Immobilität sehr wichtig. Bettlägerige Patienten sollten möglichst trocken und sauber gehalten werden. Denn wenn sie stark schwitzen und/oder inkontinent sind, quillt die Haut auf und ist daher angreifbarer. Die Haut sollte daher an betroffenen Stellen regelmäßig gereinigt und abgetrocknet werden. Allerdings sollte die Haut dabei auch nicht austrocknen. In unserem Online-Shop finden Sie sowohl ph-neutrale Waschlotionen als auch Feuchtigkeit spendende Barrierecremes zur optimalen Hautpflege. Wir raten Ihnen, die Haut möglichst abzutupfen, anstatt abzureiben und mit Wasser sparsam umzugehen. Außerdem sind Einmal-Waschhandschuhe hygienischer und hautfreundlicher als raue Waschlappen aus Stoff.
Wenn Sie beim Waschen oder beim Ankleiden von pflegebedürftigen Angehörigen angegriffene Hautpartien entdecken, sollten Sie umgehend ärztlichen Rat einholen.
Kommentare (0)